Stolperstein in Meiendorf gereinigt
Gemeinsam mit der Politikerin Astrid Hennies haben wir die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen - und diesen anlässlich des Gedenkens an die Novemberprogrome vor 85 Jahren zum Glänzen gebracht. Es wird an Carl Ebet gedacht, der einen gesuchten KPD-Mann versteckt und ihm zur Flucht verholfen haben soll. Hierfür wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt, später zwangsrekrutiert. Er gilt seit Oktober 1944 als vermisst und wurde später für tot erklärt. Der Gedenkstein in der Ringstraße erinnert an ihn.
Die überall in Hamburg und anderen deutschen Städten verlegten Stolpersteine sind ein sichtbares und wichtiges Mahnmal für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Sie lassen uns im wahrsten Sinn des Wortes stolpern über das Grauen der Verfolgung und Ermordung – an mittlerweile über 7.000 Ecken in Hamburg. Zugleich erinnern sie alle Demokrat:innen daran, gemeinsam dafür zu sorgen, dass sich dies in Deutschland nie wiederholen darf. Dies ist gerade vor dem Hintergrund, dass jüdisches Leben in Deutschland auch gerade aktuell wieder sehr bedroht ist, besonders wichtig.
Seit 1995 erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig mit seinem Projekt „Stolpersteine“ durch kleine Gedenksteine europaweit an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor deren früheren Wohn- oder Arbeitsorten.
Zur Person Carl Ebets
Carl Friedrich Wilhelm Ebet (geboren am 3. März 1906) gilt seit 1944 als vermisst, nachdem er im Bewährungsbataillon 999 zwangsrekrutiert war. Zuletzt wohnte er gemeinsam mit seiner Frau Magdalena Ebet in der Ringstraße 213 in Meiendorf.
1934 wurde Carl Ebet verhaftet und angeklagt. Ihm wurde vorgeworfen, im Sommer 1933 den organisatorischen Zusammenhalt der KPD unterstützt und Ende 1933 mit anderen Kommunisten einen gesuchten KPD-Mann versteckt und ihm zur Flucht verholfen zu haben. Er wurde zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt.
Als ehemaliger politischer Häftling galt er im zweiten Weltkrieg zunächst als „wehrunwürdig“. 1942 wurde die „Wehrunwürdigkeit“ jedoch für die Dauer des Krieges aufgehoben. Carl Ebet wurde daraufhin Anfang 1943 für das Bewährungsbataillon 999 zwangsrekrutiert. Hier verliert sich Ebets Spur. Seit dem 19. Oktober 1944 gilt er als vermisst. Später wurde er für tot erklärt. Wir gedenken seiner mit dem Stolperstein in der Ringstraße.
Auch in diesem Jahr zum Jahrestag der Zerstörung der Synagogen haben wir uns verabredet, und das Erinnern durch das Putzen unseres Stolpersteins begonnen.
Im Gespräch wurde, ob der derzeitigen Kriege noch einmal mehr ein "NIE WIEDER" und die Verabredung, dies vehement zu vertreten, verabredet.